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PGREP(1) Dienstprogramme für Benutzer PGREP(1)

BEZEICHNUNG

pgrep, pkill, pidwait - Prozesse finden oder ein Signal auf Basis des Namens oder anderer Attribute senden oder auf Prozesse warten

ÜBERSICHT

pgrep [Optionen] Muster
pkill [Optionen] Muster
pidwait [Optionen] Muster

BESCHREIBUNG

pgrep durchsucht die gegenwärtig laufenden Prozesse und listet die Prozesskennungen (IDs), welche den Auswahlkriterien entsprechen, in der Standardausgabe auf. Übereinstimmungen sind für alle Auswahlkriterien erforderlich. Beispielsweise listet

$ pgrep -u root sshd

nur die Prozesse auf, deren Name sshd lautet UND root gehören. Andererseits listet

$ pgrep -u root,daemon

jene Prozesse auf, die entweder root ODER daemon gehören.

pkill sendet das angegebene Signal (per Vorgabe SIGTERM) an jeden Prozess, anstatt diese in der Standardausgabe aufzulisten.

pidwait wartet auf jeden Prozess, anstatt diesen in der Standardausgabe aufzulisten.

OPTIONEN

definiert das Signal, das an jeden der passenden Prozesse gesendet werden soll. Dafür kann entweder der numerische oder ein symbolischer Signalname verwendet werden. Nur im pgrep- oder pidwait-Modus kann die lange Option verwendet werden. Sie ist allerdings dann wirkungslos, wenn sie nicht zusammen mit --require-handler verwendet wird, um nur Prozesse anzuzeigen, für die bei einem bestimmten Signal ein Userspace-Signalhandler vorhanden ist.

unterdrückt normale Ausgaben und gibt stattdessen die Anzahl der passenden Prozesse aus. Wenn keine Übereinstimmungen gefunden werden, liefert der Befehl einen von 0 verschiedenen Rückgabewert. Beachten Sie, dass für pkill und pidwait die Anzahl der Anzahl der passenden Prozesse entspricht und nicht der Anzahl der Prozesse, an die erfolgreich ein Signal gesendet oder auf die gewartet wurde.
legt die in der Ausgabe als Trenner für die Prozesskennungen zu verwendende Zeichenkette fest. Vorgabe ist ein Zeilenumbruch (gilt nur für pgrep).
zeigt Name und Prozesskennung des zu killenden Prozesses an (nur für pkill).
Das Muster wird normalerweise nur auf den Prozessnamen angewendet. Wenn -f gesetzt ist, wird die vollständige Befehlszeile verwendet.
sucht nur nach passenden Prozessen, die in den Prozessgruppenkennungen aufgelistet sind. Die Prozessgruppe 0 wird in die eigene Prozessgruppe von pgrep, pkill oder pidwait übersetzt.
berücksichtigt nur Prozesse, deren reale Gruppenkennung aufgelistet ist. Hier kann entweder der numerische oder der symbolische Wert verwendet werden.
ignoriert Groß-/Kleinschreibung bei der Suche.
listet sowohl den Prozessnamen als auch die Prozesskennung auf (nur für pgrep).
listet sowohl die vollständige Befehlszeile als auch die Prozesskennung auf (nur für pgrep).
wählt nur den neuesten (zuletzt gestarteten) aus den passenden Prozessen aus.
wählt nur den ältesten (zuerst gestarteten) aus den passenden Prozessen aus.
wählt Prozesse aus, die älter als die angegebene Anzahl Sekunden sind.
sucht nur nach Prozessen, von denen die Kennung des übergeordneten Prozesses aufgelistet ist.
sucht nur nach passenden Prozessen, die in den Prozess-Sitzungskennungen aufgelistet ist. Die Sitzungskennung 0 wird in die eigene Prozessgruppe von pgrep, pkill oder pidwait übersetzt.
sucht nur nach passenden Prozessen, deren steuerndes Terminal aufgelistet ist. Der Terminalname sollte ohne das Präfix »dev« angegeben werden.
sucht nur nach passenden Prozessen, deren effektive Benutzerkennung aufgelistet ist. Sie können entweder numerische oder symbolische Werte verwenden.
sucht nur nach passenden Prozessen, deren reale Benutzerkennung aufgelistet ist. Sie können entweder numerische oder symbolische Werte verwenden.
negiert die Anwendung der Suchkriterien. Diese Option wird üblicherweise mit pgrep oder pidwait verwendet. In pkill ist die Kurzoption deaktiviert, um die zufällige Anwendung dieser Option zu vermeiden.
zeigt bei pgrep oder pidwait alle Thread-Kennungen anstelle der Prozess-Kennungen an. In pkill ist diese Option deaktiviert.
sucht nur nach passenden Prozessen, deren Namen (oder Befehlszeilen, falls -f angegeben ist) exakt dem Muster entsprechen.
liest die Prozesskennungen aus einer Datei. Diese Option ist eher für pkill oder pidwait als für pgrep sinnvoll.
schlägt fehl, wenn die PID-Datei (siehe -F) nicht gesperrt ist.
sucht nur nach Prozessen, die diesem Prozessstatus entsprechen.
ignoriert alle Vorgänger von pgrep, pkill oder pidwait. Dies kann beispielsweise in Verbindung mit sudo oder ähnlichen Werkzeugen nützlich sein.
sucht nur nach Prozessen, für die für das zu sendende Signal ein Userspace-Signalhandler vorhanden ist.
Match on provided control group (cgroup) v2 name. See cgroups(8)
sucht nach passenden Prozessen, die zu den gleichen Namensräumen gehören. Um Prozesse anderer Benutzer zu finden, sind Root-Rechte erforderlich. In --nslist finden Sie Informationen, wie Sie die Übereinstimmungen im Zusammenhang mit Namensräumen begrenzen können.
sucht nur in den angegebenen Namensräumen nach Übereinstimmungen. Verfügbare Namensräume: ipc, mnt, net, pid, user, uts.
verwendet sigqueue(3) anstatt kill(2) und das Wert-Argument wird zur Angabe einer Ganzzahl verwendet, die mit dem Signal gesendet wird. Falls der empfangende Prozess mit dem SA_SIGINFO-Flag für sigaction(2) einen Handler für dieses Signal installiert hat, dann kann er diese Daten über das si_value-Feld der Struktur siginfo_t beziehen.
zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm.

OPERANDEN

gibt einen erweiterten regulären Ausdruck für die Übereinstimmungen von Prozessnamen oder Befehlszeilen an.

BEISPIELE

Beispiel 1: Prozesskennung des named-Daemons suchen:

$ pgrep -u root named

Beispiel 2: syslog veranlassen, seine Konfigurationsdatei neu einzulesen:

$ pkill -HUP syslogd

Beispiel 3: Detaillierte Informationen zu allen xterm-Prozessen ausgeben:

$ ps -fp $(pgrep -d, -x xterm)

Beispiel 4: Den Nice-Wert für alle chrome-Prozesse erhöhen:

$ renice +4 $(pgrep chrome)

EXIT-STATUS

0
Einer oder mehrere Prozesse entsprechen dem Kriterium. Für pkill und pidwait muss auch ein Signal erfolgreich an einen oder mehrere Prozesse gesendet oder auf sie gewartet worden sein.
1
Es wurden keine passenden Prozesse gefunden oder an keine von ihnen konnte ein Signal gesendet werden.
2
Syntaxfehler in der Befehlszeile.
3
Schwerwiegender Fehler: Speicher ausgeschöpft usw.

ANMERKUNGEN

Der für die Suche verwendete Prozessname ist auf die 15 Zeichen in der Ausgabe von /proc/Prozesskennung/stat beschränkt. Verwenden Sie die Option -f, um stattdessen Übereinstimmungen in der gesamten Befehlszeile (/proc/Prozesskennung/cmdline) zu suchen. Threads könnten nicht den gleichen Prozessnamen wie der Elternprozess haben, wohl aber die gleiche Befehlszeile.

Die laufenden pgrep-, pkill- oder pidwait-Prozesse werden niemals selbst als Treffer gemeldet.

Die Option -O --older wird stillschweigend fehlschlagen, falls /proc mit der Option subset=pid eingehängt ist.

FEHLER

Die Optionen -n, -o und -v können nicht kombiniert werden. Bitte informieren Sie die Entwickler, falls das für Ihre Zwecke nötig sein sollte.

Bereits beendete Prozesse werden gemeldet.

pidwait erfordert den Systemaufruf pidfd_open(2), der zuerst in Linux 5.3 erschien.

SIEHE AUCH

ps(1), regex(7), signal(7), sigqueue(3), killall(1), skill(1), kill(1), kill(2), cgroups(8)

AUTOR

Kjetil Torgrim Homme

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16. Januar 2023 procps-ng