SYSTEMD.SERVICE(5) | systemd.service | SYSTEMD.SERVICE(5) |
BEZEICHNUNG¶
systemd.service - Dienste-Unit-Konfiguration
ÜBERSICHT¶
Dienst.service
BESCHREIBUNG¶
Eine Unit-Konfigurationsdatei, deren Name in ».service« endet, kodiert Informationen über einen von Systemd gesteuerten und überwachten Prozess.
Diese Handbuchseite listet die für diesen Unit-Typ spezifischen Konfigurationsoptionen auf. Siehe systemd.unit(5) für die gemeinsamen Optionen von allen Unit-Konfigurationsdateien. Die gemeinsamen Konfigurationselemente werden in den generischen Abschnitten »[Unit]« und »[Install]« konfiguriert. Die dienstespezifischen Konfigurationsoptionen werden im Abschnitt »[Service]« konfiguriert.
Zusätzliche Optionen sind in systemd.exec(5), das die Ausführungsumgebung, in der die Befehle ausgeführt werden und in systemd.kill(5), das die Art der Beendigung der Prozesse des Dienstes definiert und in systemd.resource-control(5), das die Ressourcensteuerungseinstellungen für die Prozesse des Dienstes konfiguriert, aufgeführt.
Falls SysV-Init-Kompatibilität aktiviert ist, erstellt Systemd automatisch Dienste-Units, die SysV-Init-Skripte einhüllen (der Dienstename ist der gleich wie der Name des Skripts, mit hinzugefügter Endung ».service«); siehe systemd-sysv-generator(8).
Der Befehl erlaubt das dynamische und flüchtige Erstellen von ».service«- und ».scope«-Units auf der Befehlszeile.
DIENSTEVORLAGEN¶
systemd-Dienste können ein einzelnes Argument über die Syntax »Dienst@Argument.service« akzeptieren. Solche Dienste heißen »instanziierte« Dienste, während die Unit-Definition ohne den Parameter Argument »Vorlage« genannt wird. Eine Beispiel könnte die Dienstevorlage dhcpcd@.service sein, die eine Netzwerkschnittstelle als Parameter akzeptiert, um einen instanziierten Dienst zu formen. Innerhalb dieser Dienstedatei kann auf diesen Parameter oder den »Instanzennamen« mit Kennzeichnern »%« zugegriffen werden. Siehe systemd.unit(5) für Details.
AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN¶
Implizite Abhängigkeiten¶
Die folgenden Abhängigkeiten werden implizit hinzugefügt:
Zusätzliche implizite Abhängigkeiten als Ergebnis der Ausführung und der gemäß systemd.exec(5) und systemd.resource-control(5) dokumentierten Ressourcen-Steuerungsparameter können hinzugefügt werden.
Standardabhängigkeiten¶
Die folgenden Abhängigkeiten werden hinzugefügt, es sei denn, DefaultDependencies=no ist gesetzt:
OPTIONEN¶
Dienste-Unit-Dateien können Abschnitte [Unit] und [Install] enthalten, die in systemd.unit(5) beschrieben sind.
Dienste-Unit-Dateien müssen einen Abschnitt »[Service]« enthalten, der Informationen über den Dienst und den Prozess, den er überwacht, zusammenträgt. Eine Reihe von Optionen, die in diesem Abschnitt genutzt werden können, werden mit anderen Unit-Typen gemeinsam benutzt. Diese Optionen sind in systemd.exec(5), systemd.kill(5) und systemd.resource-control(5) beschrieben. Die für den Abschnitt »[Service]« von Dienste-Units spezifischen Optionen sind:
Type=
Es wird erwartet, dass der mit ExecStart= konfigurierte Prozess der Hauptprozess des Dienstes ist. In diesem Modus sollte der Kommunikationskanal vor dem Starten des Dienstes installiert sein (d.h. die Sockets von Systemd mittels Socket-Aktivierung eingerichtet sein), da der Diensteverwalter sofort mit dem Starten von nachfolgenden Units beginnt, direkt nachdem der Hauptdiensteprozess erstellt und bevor das Programm des Dienstes ausgeführt wurde. Beachten Sie, dass dies bedeutet, dass Befehlszeilen systemctl start für simple-Dienste Erfolg melden werden, selbst wenn das Programm des Dienstes nicht erfolgreich aufgerufen werden kann (beispielsweise weil der ausgewählte User= nicht existiert oder das Programm des Dienstes fehlt).
Es wird erwartet, dass der mit ExecStart= konfigurierte Prozess fork() als Teil seines Hochfahrens aufrufen wird. Es wird erwartet, dass der Elternprozess sich nach dem Hochfahren und der Einrichtung aller Kommunikationskanäle beendet. Der Kindprozess läuft als Hauptdiensteprozess weiter und der Diensteverwalter wird die Unit als gestartet betrachten, wenn sich der Elternprozess beendet. Dies ist das Verhalten traditioneller UNIX-Dienste. Falls diese Einstellung verwandt wird, wird empfohlen, auch die Option PIDFile= zu verwenden, so dass Systemd zuverlässig den Hauptprozess des Dienstes identifizieren kann. Der Verwalter wird mit dem Starten von nachfolgenden Units fortfahren, nachdem sich der Elternprozess beendet.
Dienste-Units, bei denen diese Option konfiguriert ist, erlangen implizit eine Abhängigkeit von der Unit dbus.socket. Eine Dienste-Unit von diesem Typ wird im aktivierenden Zustand betrachtet, bis der angegebene Busname erlangt wurde. Sie wird als aktiviert angesehen, solange der Bus-Name belegt ist. Sobald der Busname freigegeben ist, wird der Dienst nicht mehr als funktional betrachtet. Dies hat die Auswirkung, dass der Diensteverwalter versucht, alle verbliebenen Prozesse, die zu dem Dienst gehören, zu beenden. Dienste, die ihren Bus-Namen als Teil ihrer Herunterfahrlogik abgeben, sollten daher darauf vorbereitet sein, ein SIGTERM (oder ein anderes, in KillSignal= konfiguriertes Signal) im Ergebnis zu erhalten.
Falls der Dienst das Neuladen unterstützt und ein Signal zum Starten des Neuladens benutzt, wird stattdessen notify-reload empfohlen.
Wenn der Neuladeprozess initiiert wird, wird erwartet, dass der Dienst mit einer Benachrichtigungsmeldung über sd_notify(3) antwortet, die das Feld »RELOADING=1« in Kombination mit »MONOTONIC_USEC=«, gesetzt auf die aktuelle monotone Zeit, enthält (d.h. CLOCK_MONOTONIC in clock_gettime(2)) in µs, formatiert als dezimale Zeichenkette.) Sobald das Neuladen abgeschlossen ist, muss eine weitere Benachrichtigungsmeldung, die »READY=1« enthält, gesandt werden. Verwendung dieses Dienstetyps und Implementierung dieses Neuladeprotokolls ist eine effiziene Alternative zur Bereitstellung des Befehls ExecReload= zum Neuladen der Konfiguration des Dienstes.
Das zu sendende Signal kann mittels ReloadSignal= angepasst werden, siehe unten.
Es wird empfohlen, Type=exec für langlaufende Dienste zu verwenden, da es sicherstellt, dass Prozess-Einrichtungsfehler (z.B. Fehler wie ein fehlendes Diensteprogramm oder fehlende Benutzer) korrekt nachverfolgt werden. Da dieser Dienstetyp allerdings Fehler im eigenen Einrichtungscode nicht weiterleitet (im Gegensatz zu Fehlern in den vorbereitenden Schritten, die der Diensteverwalter vor execve() ausführt) und keine Ordnung von anderen Units nach Abschluss der Initialisierung des Dienste-Codes selbst erlaubt (was beispielsweise für Clients sinnvoll ist, die sich mittels irgendeiner Art von IPC mit dem Dienst verbinden und der IPC-Kanal nur durch den Dienst selbst errichtet wird (statt dies vorab mittels Socket- oder Bus-Aktivierung oder ähnlichem zu erledigen)), könnte er in vielen Fällen nicht ausreichend sein. Dann sind notify, notify-reload oder dbus (Letzteres nur in dem Fall, in dem der Dienst eine D-Bus-Schnittstelle bereitstellt) die bevorzugten Optionen, da sie dem Dienstprogramm genau einzuplanen erlauben, wann der Dienst als erfolgreich gestartet betrachtet werden soll und wann mit den nachfolgenden Units fortgefahren werden soll. Die Dienstetypen notify/notify-reload benötigen explizite Unterstützung im Programmcode des Dienstes (da sd_notify() oder eine äquivalente API zum geeigneten Zeitpunkt durch den Dienst aufgerufen werden muss) — falls dies nicht unterstützt wird, ist forking eine Alternative: es unterstützt das schwergewichtige Startprotokoll traditioneller UNIX-Dienste. Beachten Sie, dass die Verwendung aller von simple verschiedenen Typen möglicherweise den Systemstartprozess verzögert, da der Diensteverwalter darauf warten muss, dass die Initialisierung für mindestens einige Dienste abgeschlossen ist. (Es wird im Allgemeinen auch nicht empfohlen, idle oder oneshot für langlaufende Dienste zu verwenden.)
Beachten Sie, dass verschiedene Einstellungen (z.B. User=, Group= mittels Libc-NSS) beim Einsatz zu »versteckten« blockierenden IPC-Aufrufen von anderen Diensten führen könnte. Manchmal könnte es ratsam sein, den Dienstetyp simple zu verwenden, um sicherzustellen, dass die Transaktionslogik des Diensteverwalters nicht durch solche, möglicherweise langsamen Aktionen und versteckten Abhängigkeiten betroffen ist, da dies der einzige Dienstetyp ist, bei dem der Diensteverwalter nicht darauf warten wird, dass solche Dienste-Ausführungs-Einrichtungsaktionen abgeschlossen sind, bevor er fortfährt.
ExitType=
Im allgemeinen wird empfohlen, ExitType=main zu verwenden, wenn ein Dienst ein bekanntes Modell zur Erzeugung von Prozessen mit Fork hat und ein Hauptprozess zuverlässig bestimmt werden kann. ExitType= cgroup ist für Anwendungen gedacht, deren Modell zur Erzeugung von Prozessen mit Fork vorab unbekannt ist und die keinen bestimmten Hauptprozess haben könnten. Es ist gut für flüchtige oder automatisch erstellte Dienste, wie graphische Anwendungen innerhalb einer Desktop-Umgebung, geeignet.
Hinzugefügt in Version 250.
RemainAfterExit=
GuessMainPID=
PIDFile=
Beachten Sie, dass PID-Dateien in modernen Projekten vermieden werden sollten. Verwenden Sie, wo möglich, Type=notify, Type=notify-reload oder Type=simple, die keinen Einsatz von PID-Dateien benötigen, um den Hauptprozess des Dienstes zu bestimmen, und unnötige Aufrufe von Fork vermeiden.
BusName=
ExecStart=
Es muss genau ein Befehl angegeben werden, außer Type= ist auf oneshot gesetzt. Wenn Type=oneshot verwandt wird, dürfen Null oder mehr Befehle festgelegt werden. Befehle können durch Angabe mehrerer Befehlszeilen in der gleichen Anweisung angegeben werden oder alternativ kann diese Anweisung mehr als einmal mit der gleichen Wirkung angegeben werden. Falls dieser Option die leere Zeichenketten zugewiesen wird, wird die Liste der zu startenden Befehle zurückgesetzt und vorhergehende Zuweisungen zu dieser Option haben keinen Effekt. Falls kein ExecStart= angegeben ist, dann muss der Dienst RemainAfterExit=yes und mindestens eine gesetzte ExecStop=-Zeile haben. (Dienste, denen sowohl ExecStart= als auch ExecStop= fehlt, sind nicht gültig.)
Falls mehr als ein Befehl angegeben ist, werden die Befehle der Reihe nach in der Reihenfolge, in der sie in der Unit-Datei auftauchen, ausgeführt. Falls einer der Befehle fehlschlägt (und ihm kein »-« vorangestellt ist) werden die anderen Zeilen nicht ausgeführt und die Unit wird als fehlgeschlagen betrachtet.
Außer falls Type=forking gesetzt ist, wird der über die Befehlszeile gestartete Prozess als Hauptprozess des Daemons betrachtet.
ExecStartPre=, ExecStartPost=
Falls einer dieser Befehle (dem nicht »-« vorangestellt ist) fehlschlägt, wird der Rest nicht ausgeführt und die Unit als fehlgeschlagen betrachtet.
ExecStart=-Befehle werden nur ausgeführt, nachdem alle ExecStartPre=-Befehle, denen kein »-« vorangestellt wurde, sich erfolgreich beendet haben.
ExecStartPost=-Befehle werden nur ausgeführt, nachdem die in ExecStart= festgelegten Befehle erfolgreich gestartet wurden, wie durch Type= festgelegt (d.h. der Prozess wurde für Type=simple oder Type=idle gestartet, der letzte ExecStart=-Prozess hat sich erfolgreich für Type=oneshot beendet, der anfängliche Prozess hat sich für Type=forking erfolgreich beendet, »READY=1« ist für Type=notify/Type=notify-reload gesetzt oder der BusName= ist für Type=dbus genommen worden.
Beachten Sie, dass ExecStartPre= nicht zum Starten von langlaufenden Prozessen verwandt werden darf. Alle von mittels ExecStartPre= aufgerufenen Prozesse mittels Fork gestarteten Prozesse werden getötet, bevor der nächste Diensteprozess ausgeführt wird.
Beachten Sie, dass falls einer der in ExecStartPre=, ExecStart= oder ExecStartPost= festgelegten Prozesse fehlschlägt (und ihm kein »-« vorangestellt wurde, siehe oben) oder seine Zeit abgelaufen ist, bevor der Dienst vollständig hochgekommen ist, die Ausführung mit den in ExecStopPost= festgelegten Komponenten fortgefahren wird und die Befehle in ExecStop= übersprungen werden.
Beachten Sie, dass die Ausführung von ExecStartPost= zum Zwecke der Before=/After= Ordnungsbeschränkungen berücksichtigt wird.
ExecCondition=
Das Verhalten ist wie ein ExecStartPre= und die Bedingungsprüfung erfolgt hybrid: wenn sich ein ExecCondition=-Befehl mit Exit-Code 1 bis 254 (einschließlich) beendet, werden die verbleibenden Befehle übersprungen und die Unit wird nicht als fehlgeschlagen markiert. Falls sich allerdings ein ExecCondition=-Befehl mit 255 oder unnormal (z.B. wegen einer Zeitüberschreitung, durch ein Signal getötet) beendet, wird die Unit als fehlgeschlagen betrachtet (und die verbliebenen Befehle übersprungen). Exit-Code 0 oder solche, die auf SuccessExitStatus= passen, führen zur Ausführung der nächsten Befehle.
Die gleiche Empfehlung, keine langlaufenden Prozesse in ExecStartPre= auszuführen, gilt auch für ExecCondition=. ExecCondition= wird, falls eine Beendigung nicht Null oder unnormal erfolgt, beim Stoppen des Dienstes auch die in ExecStopPost= aufgeführten Befehle ausführen, wie die oben beschriebenen.
Hinzugefügt in Version 243.
ExecReload=
Eine zusätzliche, besondere Umgebungsvariable wird gesetzt: falls bekannt, wird $MAINPID auf den Hauptprozess des Daemons gesetzt und kann für Befehlszeilen wie der folgenden benutzt werden:
ExecReload=kill -HUP $MAINPID
Beachten Sie, dass das Neuladen eines Daemons durch Einstellen eines Signals in die Warteschlange (wie in dem obigen Beispiel) normalerweise keine gute Wahl ist, da dies eine asynchrone Aktion und daher nicht dazu geeigent ist, das Neuladen von mehreren Diensten untereinander zu sortieren. Es wird daher nachdrücklich empfohlen, Type=notify-reload anstelle von ExecReload= zu verwenden oder ExecReload= auf einen Befehl zu setzen, der nicht nur das Neuladen des Daemons auslöst, sondern auch synchron darauf wartet, dass dies abgeschlossen wird. Beispielsweise verwendet dbus-broker(1) Folgendes:
ExecReload=busctl call org.freedesktop.DBus \
/org/freedesktop/DBus org.freedesktop.DBus \
ReloadConfig
ExecStop=
Beachten Sie, dass es normalerweise nicht ausreicht, einen Befehl für diese Einstellung festzulegen, der nur um das Beenden des Dienstes bittet (beispielsweise durch Senden einer Art von Signal an es), aber dann nicht darauf wartet, dass es auch passiert. Da die verbleibenden Prozesse des Dienstes, direkt nachdem der Befehl sich beendet hat, gemäß den oben beschriebenen KillMode= und KillSignal= oder RestartKillSignal= getötet werden, kann dies zu einem unsauberen Stopp führen. Der angegebene Befehl sollte daher eine synchrone Aktion und nicht eine asynchrone sein.
Beachten Sie, dass die in ExecStop= festgelegten Befehle nur ausgeführt werden, wenn der Dienst zuerst erfolgreich gestartet wird. Sie werden nicht aufgerufen, falls der Dienst überhaupt nie gestartet wurde oder im Falle, dass das Starten fehlschlug, beispielsweise weil einer der in ExecStart=, ExecStartPre= oder ExecStartPost= festgelegten Befehle fehlschlug (oder ihm kein »-« vorangestellt wurde, siehe oben) oder eine Zeitüberschreitung erfolgte. Verwenden Sie ExecStopPost=, um Befehle aufzurufen, wenn ein Dienst nicht korrekt startete und wieder heruntergefahren wird. Beachten Sie auch, dass die Stopp-Aktion immer durchgeführt wird, wenn der Dienst erfolgreich startete, selbst falls die Prozesse in dem Dienst sich von alleine beendeten oder getötet wurden. Der Stopp-Befehl muss für diesen Fall vorbereitet sein. $MAINPID wird nicht gesetzt sein, falls Systemd weiß, das sich der Hauptprozess zum Zeitpunkt des Aufrufs des Stopp-Befehls beendet hat.
Diensteneustartanfragen sind als Stopp-Aktionen gefolgt von Start-Aktionen implementiert. Dies bedeutet, dass während einer Diensteneustartaktion ExecStop= und ExecStopPost= ausgeführt werden.
Es wird empfohlen, diese Einstellung für Befehle zu verwenden, die mit dem Dienst kommunizieren, die das saubere Beenden erbitten. Für Post-mortem-Bereinigungsschritte verwenden Sie stattdessen ExecStopPost=.
ExecStopPost=
Es wird empfohlen, diese Einstellung für Aufräumaktionen zu verwenden, die ausgeführt werden sollen, selbst wenn das korrekte Starten des Dienstes fehlschlug. Befehle, die mit dieser Einstellung konfiguriert sind, müssen in der Lage sein, zu funktionieren, selbst falls der Dienst mitten im Starten fehlschlug und unvollständig initialisierte Daten hinterließ. Da alle Prozesse des Dienstes bereits beendet wurden, wenn die mit dieser Einstellung festgelegten Befehle ausgeführt werden, sollten sie nicht versuchen, mit ihnen zu kommunizieren.
Beachten Sie, dass alle mit dieser Einstellung konfigurierten Befehle mit dem Ergebnis-Code des Dienstes sowie dem Exit-Code und -Status des Hauptprozesses, gesetzt auf die Umgebungsvariablen $SERVICE_RESULT, $EXIT_CODE und $EXIT_STATUS, aufgerufen werden, siehe systemd.exec(5) für Details.
Beachten Sie, dass die Ausführung von ExecStopPost= zum Zwecke der Before=/After= Ordnungsbeschränkungen berücksichtigt wird.
RestartSec=
RestartSteps=
Diese Einstellung ist nur wirksam, falls auch RestartMaxDelaySec= gesetzt ist.
Hinzugefügt in Version 254.
RestartMaxDelaySec=
Diese Einstellung ist nur wirksam, falls auch RestartSteps= gesetzt ist.
Hinzugefügt in Version 254.
TimeoutStartSec=
Falls ein Dienst vom Type=notify/Type=notify-reload »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« sendet, kann dies dazu führen, dass die Startzeit sich über TimeoutStartSec= hinauszieht. Der erste Empfang dieser Nachricht muss auftreten, bevor TimeoutStartSec= überschritten wird und sobald die Startzeit sich über TimeoutStartSec= hinausgezogen hat, wird der Diensteverwalter dem Dienst die Weiterführung des Startens erlauben, vorausgesetzt, der Dienst wiederholt »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« innerhalb des festgelegten Intervalls, bis der Dienstestart durch »READY=1« abgeschlossen ist (siehe sd_notify(3)).
Hinzugefügt in Version 188.
TimeoutStopSec=
Falls ein Dienst vom Type=notify/Type=notify-reload »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« sendet, kann dies dazu führen, dass die Stoppzeit sich über TimeoutStopSec= hinauszieht. Der erste Empfang dieser Nachricht muss auftreten, bevor TimeoutStopSec= überschritten wird und sobald die Stoppzeit sich über TimeoutStopSec= hinausgezogen hat, wird der Diensteverwalter dem Dienst die Weiterführung des Stoppens erlauben, vorausgesetzt, der Dienst wiederholt »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« innerhalb des festgelegten Intervalls oder beendet sich (siehe sd_notify(3)).
Hinzugefügt in Version 188.
TimeoutAbortSec=
Akzeptiert einen Wert ohne Einheit in Sekunden oder einen Zeitdauerwert wie »5min 20s«. Übergeben Sie einen leeren Wert, um die Handhabung der zugeordneten Watchdog-Zeitüberschreitung zu überspringen und auf TimeoutStopSec= zurückzufallen. Übergeben Sie »infinity«, um die Zeitüberschreitungslogik zu überspringen. Standardmäßig DefaultTimeoutAbortSec= aus der Verwalterkonfigurationsdatei (siehe systemd-system.conf(5)).
Falls ein Dienst vom Type=notify/Type=notify-reload SIGABRT selber handhabt (statt sich auf den Kernel zum Schreiben eines Speicherauszuges zu verlassen), kann er »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« senden, um die Abbruchzeit über TimeoutAbortSec= hinaus zu verlängern. Der erste Empfang dieser Nachricht muss auftreten, bevor TimeoutAbortSec= überschritten wird und sobald die Abbruchzeit sich über TimeoutAbortSec= hinausgezogen hat, wird der Diensteverwalter dem Dienst die Weiterführung des Abbrechens erlauben, vorausgesetzt, der Dienst wiederholt »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« innerhalb des festgelegten Intervalls oder beendet sich (siehe sd_notify(3)).
Hinzugefügt in Version 243.
TimeoutSec=
TimeoutStartFailureMode=, TimeoutStopFailureMode=
Falls terminate gesetzt ist, wird der Dienst sauber beendet, indem ihm das in KillSignal= festgelegte Signal (standardmäßig SIGTERM, siehe systemd.kill(5)) gesandt wird. Falls sich der Dienst nicht beendet, dann wird FinalKillSignal= nach TimeoutStopSec= gesendet. Falls abort gesetzt ist, wird stattdessen WatchdogSignal= gesandt und TimeoutAbortSec= gilt bevor FinalKillSignal= gesandt wird. Diese Einstellung kann zur Analyse von Diensten verwandt werden, die beim Hoch- oder Runterfahren zeitweilig fehlschlagen. Durch Verwendung von kill wird der Dienst sofort durch Senden von FinalKillSignal= beendet, ohne weitere Zeitüberschreitungen. Diese Einstellung kann zur Beschleunigung des Herunterfahrens von fehlgeschlagenen Diensten verwandt werden.
Hinzugefügt in Version 246.
RuntimeMaxSec=
Falls ein Dienst vom Type=notify/Type=notify-reload »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« sendet, kann dies dazu führen, dass die Laufzeit sich über RuntimeMaxSec= hinauszieht. Der erste Empfang dieser Nachricht muss auftreten, bevor RuntimeMaxSec= überschritten wird und sobald die Laufzeit sich über RuntimeMaxSec= hinausgezogen hat, wird der Diensteverwalter dem Dienst die Weiterführung des Laufens erlauben, vorausgesetzt, der Dienst wiederholt »EXTEND_TIMEOUT_USEC=…« innerhalb des festgelegten Intervalls, bis das Herunterfahren durch »STOPPING=1« (oder die Beendigung) erreicht wird (siehe sd_notify(3)).
Hinzugefügt in Version 229.
RuntimeRandomizedExtraSec=
Hinzugefügt in Version 250.
WatchdogSec=
Restart=
Akzeptiert entweder no, on-success, on-failure, on-abnormal, on-watchdog, on-abort oder always. Falls auf no gesetzt (die Vorgabe), wird der Dienst nicht neu gestartet. Falls auf on-success gesetzt, wird er nur neu gestartet, wenn sich der Diensteprozess sauber beendet. In diesem Zusammenhang bedeutet ein sauberes Beenden folgendes:
Falls auf on-failure gesetzt, wird der Dienst neu gestartet, wenn der Prozess sich mit einem von Null verschiedenen Exit-Code beendet, durch ein Signal beendet wird (einschließlich eines Speicherauszuges, aber ausschließlich der vorher genannten Signale), wenn eine Aktion (wie das Neuladen eines Dienstes) in eine Zeitüberschreitung läuft und wenn die konfigurierte Watchdog-Zeitüberschreitung ausgelöst wird. Falls auf on-abnormal gesetzt, wird der Dienst neu gestartet, wenn der Prozess durch ein Signal beendet wird (einschließlich eines Speicherauszuges, aber ausschließlich der vorher genannten Signale), wenn eine Aktion in eine Zeitüberschreitung läuft und wenn die konfigurierte Watchdog-Zeitüberschreitung ausgelöst wird. Falls auf on-abort gesetzt, wird der Dienst nur neu gestartet, falls sich der Dienst aufgrund eines nicht abgefangenen Signals, das nicht als sauberer Exit-Status festgelegt ist, beendet hat. Falls auf on-watchdog gesetzt, wird der Dienst nur neu gestartet, wenn die Watchdog-Zeitüberschreitung für den Dienst abläuft. Falls auf always gesetzt, wird der Dienst neu gestartet, unabhängig davon, ob er sauber beendet wurde oder nicht, abnormal durch ein Signal beendet wurde oder in eine Zeitüberschreitung lief. Beachten Sie, dass Dienste mit Type=oneshot niemals bei einem sauberen Exit-Status neu gestartet werden, d.h. always und on-success für sie abgelehnt werden.
Tabelle 1. Exit-Gründe und der Effekt der
Einstellung Restart=
Neustart-Einstellung/Exit-Grund | no | always | on-success | on-failure | on-abnormal | on-abort | on-watchdog |
Sauberer Exit-Code oder -Signal | X | X | |||||
Unsauberer Exit-Code | X | X | |||||
Unsauberes Signal | X | X | X | X | |||
Zeitüberschreitung | X | X | X | ||||
Watchdog | X | X | X | X |
Als Ausnahme zu den obigen Einstellungen wird der Dienst nicht neu gestartet, falls der Exit-Code oder das Exit-Signal in RestartPreventExitStatus= (siehe unten) festgelegt ist oder der Dienst mit systemctl stop oder einer äquivalenten Aktion gestoppt wird. Auch wird der Dienst immer neu gestartet, falls der Exit-Code oder das Exit-Signal in RestartForceExitStatus= (siehe unten) festgelegt ist.
Beachten Sie, dass der Diensteneustart der mit StartLimitIntervalSec= und StartLimitBurst= konfigurierten Unit-Startratenbegrenzung unterliegt, siehe systemd.unit(5) für Details.
Für langlaufende Dienste wird empfohlen, dies auf on-failure zu setzen, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, indem die automatische Wiederherstellung bei Fehlern versucht wird. Für Dienste, die sich nach eigenen Kriterien beenden (und sofortige Neustarts vermeiden) können, ist on-abnormal eine alternative Wahl.
RestartMode=
Diese Option ist in den Fällen nützlich, bei denen eine Abhängigkeit vorübergehend fehlschlagen kann, aber es nicht gewünscht ist, dass diese temporären Fehlschläge zum Fehlschlagen der abhängigen Units führen. Wenn diese Option auf direct gesetzt ist, werden abhängige Units nicht über diese temporären Fehlschläge informiert.
Hinzugefügt in Version 254.
SuccessExitStatus=
Beachten Sie, dass diese Einstellung nicht die Zuordnung zwischen numerischen Exit-Stati und ihren Namen ändert, d.h. unabhängig von der Verwendung dieser Einstellung wird 0 immer »SUCCESS« (und in der Ausgabe von Werkzeugen typischerweise als »0/SUCCESS« angezeigt) und 1 »FAILURE« zugeordnet (und daher typischerweise als »1/FAILURE« angezeigt) wird, und so weiter. Dies steuert nur, was als Auswirkung auf diese Exit-Stati passiert, und wie sie zum Zustand des Dienstes als Ganzes weitergeleitet wird.
Falls diese Option mehr als einmal auftaucht, wird die Liste der erfolgreichen Exit-Stati zusammengeführt. Falls dieser Option die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird diese Liste zurückgesetzt und alle vorherigen Zuweisungen zu dieser Option haben keinen Effekt.
Beispiel 1. Ein Dienst mit der Einstellung SuccessExitStatus=
SuccessExitStatus=TEMPFAIL 250 SIGKILL
Exit-Status 75 (TEMPFAIL), 250 und das Beendigungssignal wird SIGKILL als saubere Dienstebeendigung betrachtet.
Beachten Sie: systemd-analyze exit-codes kann zur Auflistung der Exit-Stati und zur Übersetzung zwischen numerischen Code-Werten und Namen verwandt werden.
Hinzugefügt in Version 189.
RestartPreventExitStatus=
RestartPreventExitStatus=1 6 SIGABRT
Dies stellt sicher, dass die Exit-Codes 1 und 6 und das Beendigungssignal SIGABRT nicht zu einem automatischen Diensteneustart führen. Wenn diese Option mehr als einmal auftaucht, werden die Neustart-verhindernden Stati zusammengeführt. Falls dieser Option die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird diese Liste zurückgesetzt und alle vorherigen Zuweisungen zu dieser Option haben keinen Effekt.
Beachten Sie, dass diese Einstellung keine Auswirkung auf mittels ExecStartPre=, ExecStartPost=, ExecStop=, ExecStopPost= oder ExecReload= konfigurierte Prozesse hat, sondern nur auf den Hauptdiensteprozess, d.h. entweder den mittels ExecStart= aufgerufenen oder (abhängig von Type=, PIDFile=, …) den anderweitig konfigurierten Hauptprozess.
Hinzugefügt in Version 189.
RestartForceExitStatus=
Hinzugefügt in Version 215.
RootDirectoryStartOnly=
NonBlocking=
Falls die gleiche Socket-Unit so konfiguriert wurde, dass sie an mehrere Dienste-Unites übergeben wird (mittels des nachfolgend beschriebenen Sockets=) und diese Dienste verschiedene Konfigurationen NonBlocking= haben, dann beachten Sie, dass der genaue Zustand von O_NONBLOCK von der Reihenfolge, in der diese Dienste aufgerufen werden, abhängt und sich möglicherweise ändert, nachdem der Dienste-Code bereits Besitz von dem Socket-Dateideskriptor genommen hat, einfach deshalb, weil der Zustand O_NONBLOCK von allen Dateideskriptoren, die ihn referenzieren, gemeinsam benutzt wird. Daher ist es wesentlich, dass alle Dienste, die den gleichen Socket verwenden, die gleiche Konfiguration NonBlocking= verwenden und diesen Schalter auch nicht in dem Dienste-Code ändern.
NotifyAccess=
Beachten Sie, dass sd_notify()-Benachrichtigungen nur Units korrekt zugeordnet werden können, falls entweder der sendende Prozess noch zu dem Zeitpunkt vorhanden ist, zu dem PID 1 die Nachricht verarbeitet oder falls der sendende Prozess explizit vom Diensteverwalter laufzeitverfolgt ist. Letzteres ist der Fall, falls der Diensteverwalter den Prozess ursprünglich mit fork erzeugte, d.h. bei allen Prozessen, die auf NotifyAccess=main oder NotifyAccess=exec passen. Umgekehrt, falls ein Hilfsprozess einer Unit eine sd_notify()-Nachricht sendet und sich sofort beendet, könnte der Diensteverwalter nicht in der Lage sein, die Nachricht korrekt der Unit zuzuordnen und wird sie daher ignorieren, selbst falls NotifyAccess=all für sie gesetzt ist.
Um daher alle Ressourcenwettläufe, die mit Nachschlagen von Units des Clients verknüpft sind, zu beseitigen und Benachrichtigungen Units richtig zuzuordnen, kann sd_notify_barrier() verwandt werden. Dieser Aufruf dient als Synchronisationspunkt und stellt sicher, dass alle Benachrichtigungen gesendete werden, bevor dieser Aufruf vom Diensteverwalter aufgenommen wird, wenn er erfolgreich zurückkehrt. Die Verwendung von sd_notify_barrier() wird für Clients benötigt, die nicht durch den Diensteverwalter aufgerufen werden, andernfalls ist dieser Synchronisationsmechanismus zur Zuordnung von Benachrichtigungen zu Units unnötig.
Sockets=
Beachten Sie, dass der gleiche Socket-Dateideskriptor simultan an mehrere Prozesse übergeben werden kann. Beachten Sie auch, dass ein anderer Dienst auf eingehenden Socket-Verkehr aktiviert werden kann als derjenige, der schließlich konfiguriert ist, den Socket-Dateideskriptor zu erben. Oder mit anderen Worten: Die Einstellung Service= von .socket-Units muss nicht auf das Inverse der Einstellung Sockets= von .service, auf die es sich bezieht, passen.
Falls diese Option mehr als einmal auftaucht, wird die Liste der Socket-Units zusammengeführt. Beachten Sie, dass das Bereinigen der Liste (beispielsweise durch Zuweisung der leeren Zeichenkette zu dieser Option) nicht unterstützt wird, sobald die Option einmal gesetzt wurde.
FileDescriptorStoreMax=
Der Befehl fdstore von systemd-analyze(1) kann zur Auflistung des aktuellen Inhalts des Dateideskriptorspeichers eines Dienstes verwandt werden.
Beachten Sie, dass der Diensteverwalter die in dem Dateideskriptorspeicher gespeicherten Dateieskriptoren nur an Prozesse des eigenen Dienstes weitergeben wird, niemals an andere Clients mittels IPC oder ähnlichem. Allerdings erlaubt er nicht privilegierten Clients, die Liste der aktuell offenen Dateideskriptoren eines Dienstes abzufragen. Innerhalb der referenzierten Datein können daher sensible Daten platziert werden, sie sollten aber nicht an die Metadaten der gespeicherten Dateideskriptoren angehängt werden (z.B. Teil des Dateinamens sein).
Falls diese Option auf einen von Null verschiedenen Wert gesetzt wird, dann wird die Umgebungsvariable $FDSTORE für von diesem Dienst aufgerufene Prozesse gesetzt. Siehe systemd.exec(5) zu Details.
Für weitere Informationen über den Dateideskriptorspeicher siehe den Überblick über den Dateideskriptorspeicher[1].
Hinzugefügt in Version 219.
FileDescriptorStorePreserve=
Verwenden Sie systemctl clean --what=fdstore …, um den Dateideskriptorspeicher explizit freizugeben.
Hinzugefügt in Version 254.
USBFunctionDescriptors=
Hinzugefügt in Version 227.
USBFunctionStrings=
Hinzugefügt in Version 227.
OOMPolicy=
Diese Einstellung akzeptiert entweder continue, stop oder kill. Falls auf continue gesetzt und ein Prozess in der Unit vom OOM-Killer beendet wird, wird dies protokolliert aber die Unit läuft weiter. Falls auf stop gesetzt, wird das Ereignis protokolliert, aber die Unit wird sauber durch den Diensteverwalter beendet. Falls auf kill gesetzt und einer der Prozesse der Unit wird durch den OOM-Killer beendet, wird der Kernel angewiesen, auch alle verbleibenden Prozesse der Unit durch Setzen des Attributes memory.oom.group auf 1 durch den OOM-Killer zu beenden; siehe auch die Kernelseite Control-Gruppe v2[3].
Standardmäßig der Wert, auf den die Einstellung DefaultOOMPolicy= in systemd-system.conf(5) gesetzt ist, außer bei Units, bei denen Delegate= eingeschaltet ist, wo die Vorgabe continue ist.
Verwenden Sie die Einstellung OOMScoreAdjust=, um zu konfigurieren, ob Prozesse der Unit als bevorzugte oder weniger bevorzugte Kandidaten für Prozessbeendigungen durch die Logik des OOM-Killers von Linux betrachtet werden sollen. Siehe systemd.exec(5) für Details.
Diese Einstellung gilt auch für systemd-oomd.service(8). Ähnlich wie beim vom Kernel durchgeführten Kernel-OOM-Tötungen bestimmt diese Einstellung den Zustand der Unit, nachdem systemd-oomd(8) eine ihr zugeordnete Cgroup beendet hat.
Hinzugefügt in Version 243.
OpenFile=
Die Datei oder der Socket wird durch den Diensteverwalter geöffnet und der Dateideskriptor wird an den Dienst weitergegeben. Falls der Pfad ein Socket ist, wird connect() mit ihm aufgerufen. Siehe sd_listen_fds(3) für weitere Details, wie diese Dateideskriptoren erlangt werden.
Diese Einstellung ist nützlich, um Diensten den Zugriff auf Dateien/Sockets zu erlauben, auf die sie selbst keinen Zugriff haben (da sie in einem anderen Einhängenamensraum laufen, über keine Privilegien verfügen …).
Diese Einstellung kann mehrfach angegeben werden. In diesem Fall werden alle festgelegten Pfade geöffnet und die Dateideskriptoren an den Dienst übergeben. Falls die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die gesamte vorher definierte Liste offener Dateien zurückgesetzt.
Hinzugefügt in Version 253.
ReloadSignal=
Hinzugefügt in Version 253.
Lesen Sie systemd.unit(5), systemd.exec(5) und systemd.kill(5) für weitere Einstellungen.
BEFEHLSZEILEN¶
Dieser Abschnitt beschreibt die Auswertung der Befehlszeile und Variablen- und Kennzeichnerersetzung für die Optionen ExecStart=, ExecStartPre=, ExecStartPost=, ExecReload=, ExecStop= und ExecStopPost=.
Mehrere Befehlszeilen können in eine einzelne Anweisung zusammengefasst werden, indem sie mit Semikola (die als separate Wörter übergeben werden müssen) getrennt werden. Einzelne Semikola können als »\;« maskiert werden.
Der Schutz jeder Befehlszeile wird gemäß der im Abschnitt »Quoting« in systemd.syntax(7) beschriebenen Regeln entfernt. Der erste Eintrag wird der auszuführende Befehl und nachfolgende Einträge die Argumente.
Diese Syntax ist von der Shell-Syntax inspiriert, aber nur die in den nachfolgenden Absätzen beschriebenen Metazeichen und Erweiterungen werden verstanden und die Expansion von Variablen unterscheidet sich. Insbesondere werden Umleitungen mittels »<«, »<<«, »>« und »>>«, Pipes mittels »|«, das Ausführen von Programmen im Hintergrund und andere Elemente der Shell-Syntax nicht unterstützt.
Der auszuführende Befehl darf Leerzeichen enthalten, aber Steuerzeichen sind nicht erlaubt.
Jedem Befehl kann eine Reihe von besonderen Zeichen vorangestellt werden:
Tabelle 2. Besondere Präfixe für
Programme
Präfix | Effekt |
"@" | Falls dem Programmpfad ein »@« vorangestellt wird, wird der zweite angegebene Parameter als argv[0] (statt des tatsächlichen Dateinamens) an den ausgeführten Prozess übergeben, gefolgt von den weiteren angegebenen Argumenten. |
"-" | Falls dem Programmpfad ein »-« vorangestellt ist, wird ein Exit-Code, der normalerweise als Fehlschlag betrachtet wird (d.h. ein von Null verschiedener Exit-Status oder ein abweichender Exit aufgrund eines Signals), aufgezeichnet, hat aber weiter keine Wirkung und wird äquivalent zum Erfolg betrachtet. |
":" | Falls dem Programmpfad ein »:« vorangestellt ist, erfolgt keine Umgebungsvariablenersetzung (wie unterhalb dieser Tabelle beschrieben). |
"+" | Falls dem Programmpfad ein »+« vorangestellt ist, wird der Prozess mit vollen Privilegien ausgeführt. In diesem Modus werden die mit User=, Group=, CapabilityBoundingSet= oder den verschiedenen Dateisystemnamensraumoptionen (wie PrivateDevices=, PrivateTmp=) konfigurierten Privilegienbeschränkungen für die aufgerufene Befehlszeile nicht angewandt (betreffen aber weiterhin jede andere ExecStart=-, ExecStop=-, … -Zeilen). Beachten Sie allerdings, dass dies nicht die Optionen umgehen wird, die auf die gesamte Control-Gruppe wirken, wie DevicePolicy=, siehe systemd.resource-control(5) für die vollständige Liste. |
"!" | Ähnlich zum oben besprochenen Zeichen »+« ermöglicht dieser den Aufruf von Befehlszeilen mit erweiterten Privilegien. Anders als »+« ändert das Zeichen »!« exklusiv den Effekt von User=, Group= und SupplementaryGroups=, d.h. nur die Absätze, die Benutzer- und Gruppenberechtigungen betreffen. Beachten Sie, dass diese Einstellung mit DynamicUser= kombiniert werden darf, womit ein dynamisches Benutzer-/Gruppenpaar vor dem Aufruf des Befehls reserviert wird, aber die Änderung der Berechtigungen dem ausgeführten Prozess selbst überlassen bleibt. |
"!!" | Dies ist sehr ähnlich zum Voranstellen von »!«, es wirkt allerdings nur auf Systemen, denen die Unterstützung für Umgebungsprozess-Capabilities fehlt, d.h. ohne Unterstützung für AmbientCapabilities=. Es ist für Unit-Dateien gedacht, die von Umgebungs-Capabilities profitieren, um wann immer möglich Prozesse mit minimalen Privilegien auszuführen, und gleichzeitig kompatibel zu Systemen bleiben sollen, denen die Unterstützung für Umgebungs-Capabilities fehlt. Beachten Sie, dass alle konfigurierten Absätze SystemCallFilter= und CapabilityBoundingSet= implizit modifiziert werden, wenn »!!« verwandt wird und erkannt wird, dass dem System die Unterstützung für Umgebungs-Capabilities fehlt, um zu erlauben, dass erzeugte Prozesse Berechtigungen und Capabilities selbst abgeben können, selbst falls konfiguriert wurde, dass dies nicht erlaubt ist. Desweiteren wird AmbientCapabilities= übersprungen und nicht angewandt, falls dies vorangestellt ist und ein System erkannt wird, dem die Unterstützung für Umgebungs-Capabilities fehlt. Auf Systemen, die Umgebungs-Capabilities unterstützen, hat »!!« keinen Effekt und ist redundant. |
»@«, »-«, »:« und eines aus »+«/»!«/»!!« können zusammen verwandt werden und in jeder Reihenfolge auftauchen. Allerdings darf nur einer von »+«, »!«, »!!« gleichzeitig benutzt werden.
Für jeden Befehl muss das erste Argument entweder ein absoluter Pfad zu einem Programm oder ein einfacher Dateiname ohne Schrägstriche sein. Falls der Befehl kein kompletter (absoluter) Pfad ist, wird er mittels eines festen, zum Zeitpunkt der Kompilierung bestimmten Suchpfades zu einem kompletten Pfad aufgelöst. Suchverzeichnisse sind unter anderem /usr/local/bin/, /usr/bin/, /bin/ auf Systemen, die getrennte Verzeichnisse /usr/bin/ und /bin/ verwenden, und ihre sbin/-Gegenstücke auf Systemen, die getrennte bin/ und sbin/ verwenden. Es ist daher sicher, nur den Programmnamen zu verwenden, falls das Programm sich in einem der »Standard«-Verzeichnisse befindet. Für andere Fälle muss ein absoluter Pfad verwandt werden. Tipp: Dieser Suchpfad kann mit systemd-path search-binaries-default abgefragt werden.
Die Befehlszeile akzeptiert wie in systemd.unit(5) beschrieben »%s«-Kennzeichner.
Grundlegende Umgebungsvariablenersetzung wird unterstützt. Verwenden Sie auf der Befehlszeile »${FOO}« als Teil des Worts oder als einzelnes Wort, das dann gelöscht und genau durch den Wert der Umgebungsvariablen (falls vorhanden), einschließlich sämtlichen darin enthaltenen Leerraums, ersetzt und immer genau zu einem einzelnen Argument wird. Verwenden Sie »$FOO« als ein separates Wort auf der Befehlszeile, das durch den Wert der Umgebungsvariablen, getrennt an den Leerraumzeichen, ersetzt wird und zu Null oder mehr Argumenten führt. Für diese Art von Expansion werden Anführungszeichen beim Trennen in Wörter berücksichtigt und anschließend entfernt.
Beispiel:
Environment="EINS=eins" 'ZWEI=zwei zwei' ExecStart=echo $EINS $ZWEI ${ZWEI}
Dies führt /bin/echo mit vier Argumenten aus: »eins«, »zwei«, »zwei« und »zwei zwei«.
Beispiel:
Environment=EINS='eins' "ZWEI='zwei zwei' auch" DREI= ExecStart=/bin/echo ${EINS} ${ZWEI} ${DREI} ExecStart=/bin/echo $EINS $ZWEI $DREI
Dies führt dazu, dass /bin/echo zweimal aufgerufen wird, das erste Mal mit den Argumenten »'eins'«, »'zwei zwei' auch« »« und das zweite Mal mit den Argumenten »eins«, »zwei zwei«, »auch«.
Um ein wörtliches Dollarzeichen zu übergeben, verwenden Sie »$$«. Variablen, deren Wert zum Expansionszeitpunkt nicht bekannt ist, werden als leere Zeichenkette behandelt. Beachten Sie, dass das erste Argument (d.h. das auszuführende Programm) keine Variable sein darf.
Variablen, die auf diese Art verwandt werden, können mittels Environment= und EnvironmentFile= definiert werden. Zusätzlich können Variablen, die im Abschnitt »Umgebungsvariablen in erzeugten Prozessen« in systemd.exec(5), die als »statische Konfiguration« betrachtet werden, verwandt werden (dies schließt beispielsweise $USER, aber nicht $TERM ein).
Beachten Sie, dass Shell-Befehlszeilen nicht direkt unterstützt werden. Falls Shell-Befehlszeilen verwandt werden sollen, müssen sie explizit an eine Art von Shell-Implementierung übergeben werden. Beispiel:
ExecStart=sh -c 'dmesg | tac'
Beispiel:
ExecStart=echo eins ; echo "zwei zwei"
Dies wird echo zwei Mal ausführen, jedes Mal mit einem Argument: »eins« bzw. »zwei zwei«. Da zwei Befehle angegeben sind, muss Type=oneshot verwandt werden.
Beispiel:
Type=oneshot ExecStart=:echo $USER ; -false ; +:@true $TEST
Dies wird /usr/bin/echo mit dem wörtlichen Argument »$USER« (»:« verhindert die Variablenexpansion) und /usr/bin/false (der Rückgabewert wird ignoriert, da »-« das Prüfen des Rückgabewerts unterdrücken wird) und /usr/bin/true (mit erhöhten Privilegien, mit »$TEST« als argv[0]) ausführen.
Beispiel:
ExecStart=echo / >/dev/null & \; \ ls
Dies wird echo mit fünf Argumenten ausführen: »/«, »>/dev/null«, »&«, »;« und »ls«.
BEISPIELE¶
Beispiel 2. Einfacher Dienst
Die folgende Unit-Datei erstellt einen Dienst, der /usr/sbin/foo-daemon ausführt. Da kein Type= angegeben ist, wird die Vorgabe Type=simple angenommen. Systemd wird annehmen, dass die Unit sofort nach Beginn der Ausführung des Programmes gestartet werden soll.
[Unit] Description=Foo [Service] ExecStart=/usr/sbin/foo-daemon [Install] WantedBy=multi-user.target
Beachten Sie, dass Systemd hier annimmt, dass der durch Systemd gestartete Prozess läuft, bis der Dienst beendet wird. Falls das Programm sich selbst zum Daemon macht (d.h. Fork ausführt), verwenden Sie bitte stattdessen Type=forking.
Da kein ExecStop= angegeben wurde, wird Systemd SIGTERM an alle von diesem Dienst gestarteten Prozesse senden und nach einer Zeitüberschreitung auch SIGKILL. Dieses Verhalten kann verändert werden, siehe systemd.kill(5) für Details.
Beachten Sie, dass dieser Unit-Typ keine Art von Benachrichtigung, wenn der Dienst seine Initialisierung abgeschlossen hat, enthält. Dafür sollten Sie andere Unit-Typen, wie Type=notify/Type=notify-reload, falls der Dienst das Benachrichtigungsprotokoll von Systemd versteht, Type=forking, falls der Dienst sich selbst in den Hintergrund bringen kann oder Type=dbus, falls der Dienst einen DBus-Namen erlangt, sobald die Initialisierung abgeschlossen ist, in Betracht ziehen. Siehe unten.
Beispiel 3. Oneshot-Dienst
Manchmal sollen Units einfach eine Aktion ausführen, ohne aktive Prozesse zu behalten, wie beispielsweise eine Dateisystemüberprüfung oder eine Aufräumaktion beim Systemstart. Dafür existiert Type=oneshot. Units dieser Art werden warten, bis der festgelegte Prozess sich beendet hat und dann auf einen inaktiven Status zurückfallen. Die folgende Unit wird eine Aufräumaktion durchführen:
[Unit] Description=Bereinigung alter Foo-Daten [Service] Type=oneshot ExecStart=/usr/sbin/foo-cleanup [Install] WantedBy=multi-user.target
Beachten Sie, dass Systemd die Unit im Status »starting« betrachten wird, bis sich das Programm beendet hat, daher werden Ordnungsabhängigkeiten auf die Beendigung des Programms warten, bevor sie sich selbst starten. Die Unit wird zum Zustand »inactive« nach dem Abschluss der Ausführung zurückkehren und niemals den Zustand »active« erreichen. Das bedeutet, dass eine weitere Anfrage, die Unit zu starten, die Aktion erneut ausführen wird.
Nur Units mit Type=oneshot dürfen mehr als ein ExecStart= festgelegt haben. Für Units mit mehreren Befehlen (Type=oneshot) werden alle Befehle erneut ausgeführt.
Für Type=oneshot sind Restart=always und Restart=on-success nicht erlaubt.
Beispiel 4. Beendbarer Oneshot-Dienst
Ähnlich zum Oneshot-Dienst gibt es manchmal Units, die ein Programm ausführen müssen, um etwas einzurichten, und dann ein anderes, um es herunterzufahren, aber es bleibt kein Prozess aktiv, während diese als »started« betrachtet werden. Netzwerkkonfiguration kann manchmal in diese Kategorie fallen. Ein anderer Anwendungsfall ist, falls ein Oneshot-Dienst nicht jedesmal, wenn er als Abhängigkeit hereingezogen wird, ausgeführt werden soll, sondern nur beim ersten Mal.
Dafür kennt Systemd die Einstellung RemainAfterExit=yes, die dazu führt, dass Systemd die Unit als aktiv betrachtet, falls die Startaktion sich erfolgreich beendet hat. Diese Anweisung kann mit allen Typen verwandt werden, ist aber mit Type=oneshot und Type=simple am nützlichsten. Mit Type=oneshot wird Systemd warten, bis die Startaktion abgeschlossen ist, bevor es die Unit als aktiv betrachtet, daher starten Abhängigkeiten erst nachdem die Startaktion erfolgreich war. Mit Type=simple werden die Abhängigkeiten sofort nach dem Absetzen der Startaktion gestartet. Die nachfolgende Unit stellt ein Beispiel für eine einfache statische Firewall bereit.
[Unit] Description=Einfache Firewall [Service] Type=oneshot RemainAfterExit=yes ExecStart=/usr/local/sbin/simple-firewall-start ExecStop=/usr/local/sbin/simple-firewall-stop [Install] WantedBy=multi-user.target
Da die Unit als laufend betrachtet wird, nachdem sich die Start-Aktion beendet hat, wird der Aufruf von systemctl start auf dieser Unit zu keiner Aktion führen.
Beispiel 5. Traditioneller forkender Dienst
Viele traditionelle Daemons/Dienste bringen sich selbst in den Hintergrund (d.h. forken, daemonisieren sich), wenn sie starten. Setzen Sie Type=forking in der Unit-Datei des Dienstes, um diesen Betriebsmodus zu unterstützen. Systemd wird den Dienst im Prozess der Initialisierung betrachten, während das ursprüngliche Programm noch läuft. Sobald es sich erfolgreich beendet und mindestens ein Prozess verbleibt (und RemainAfterExit=no), wird der Dienst als gestartet betrachtet.
Oft besteht ein traditioneller Daemon nur aus einem Prozess. Daher wird Systemd diesen Prozess als den Hauptprozess des Dienstes betrachten, falls nur ein Prozess nach Beendigung des ursprünglichen Prozesses verbleibt. In diesem Fall wird die Variable $MAINPID in ExecReload=, ExecStop= usw. verfügbar sein.
Falls mehr als ein Prozess verbleibt, wird Systemd nicht in der Lage sein, den Hauptprozess zu bestimmen und wird daher annehmen, dass es keinen gibt. In diesem Fall wird $MAINPID nicht auf etwas expandiert. Falls allerdings der Prozess entscheidet, eine traditionelle PID-Datei zu schreiben, wird Systemd in der Lage sein, die Haupt-PID von dort zu bestimmen. Bitte setzen Sie PIDFile= entsprechend. Beachten Sie, dass der Daemon diese Datei schreiben sollte, bevor er seine Initialisierung abschließt. Andernfalls könnte Systemd versuchen, die Datei zu lesen, bevor sie existiert.
Das folgende Beispiel zeigt einen einfachen Daemon, der forkt und einfach einen Prozess im Hintergrund startet:
[Unit] Description=Ein einfacher Daemon [Service] Type=forking ExecStart=/usr/sbin/my-simple-daemon -d [Install] WantedBy=multi-user.target
Bitte lesen Sie systemd.kill(5) für Details, wie Sie die Art, wie Systemd die Dienste beendet, beeinflussen können.
Beispiel 6. DBus-Dienste
Für Dienste, die einen Namen auf dem DBus-Systembus erlangen, verwenden Sie Type=dbus und setzen BusName= entsprechend. Der Dienste sollte nicht forken (daemonisieren). Systemd wird den Dienst als initialisiert betrachten, sobald der Name auf dem Systembus erlangt wurde. Das folgende Beispiel zeigt einen typischen DBus-Dienst:
[Unit] Description=Einfacher DBus-Dienst [Service] Type=dbus BusName=org.example.simple-dbus-service ExecStart=/usr/sbin/simple-dbus-service [Install] WantedBy=multi-user.target
Für Bus-aktivierbare Dienste nehmen Sie keinen Abschnitt »[Install]« in der Systemd-Dienstedatei auf, sondern verwenden die Option SystemdService= in der entsprechenden DBus-Dienstedatei, beispielsweise (/usr/share/dbus-1/system-services/org.example.simple-dbus-service.service):
[D-BUS Service] Name=org.example.simple-dbus-service Exec=/usr/sbin/simple-dbus-service User=root SystemdService=simple-dbus-service.service
Bitte lesen Sie systemd.kill(5) für Details, wie Sie die Art, wie Systemd die Dienste beendet, beeinflussen können.
Beispiel 7. Dienste, die Systemd über ihre Initialisierung benachrichtigen
Type=simple-Dienste sind wirklich einfach zu schreiben, haben aber den großen Nachteil, dass Systemd nicht feststellen kann, wann die Initialisierung des gegebenen Dienstes abgeschlossen ist. Aus diesem Grund unterstützt Systemd ein einfaches Benachrichtigungsprotokoll, das es Daemons erlaubt, Systemd darüber in Kenntnis zu setzen, dass sie initialisiert sind. Verwenden Sie dafür Type=notify oder Type=notify-reload. Eine typische Dienste-Datei für solch einen Daemon sähe wie folgt aus:
[Unit] Description=Einfacher Benachrichtigungsdienst [Service] Type=notify-reload ExecStart=/usr/sbin/simple-notifying-service [Install] WantedBy=multi-user.target
Beachten Sie, dass der Daemon das Benachrichtigungsprotokoll von Systemd unterstützen muss, da ansonsten Systemd glauben wird, dass der Dienst noch nicht gestartet wurde und ihn nach einer Zeitüberschreitung töten wird. Für ein Beispiel, wie transparent ein Daemon aktualisiert wird, um dieses Protokoll zu unterstützen, schauen Sie in sd_notify(3). Systemd wird die Unit im Zustand »starting« betrachten, bis eine Bereitschaftsbenachrichtigung angekommen ist.
Bitte lesen Sie systemd.kill(5) für Details, wie Sie die Art, wie Systemd die Dienste beendet, beeinflussen können.
Um Code-Duplizierung zu vermeiden, sollte wenn möglich vorzugsweise sd_notify(3) verwandt werden, insbesondere wenn auch andere durch libsystemd(3) bereitgestellte APIs verwandt werden. Beachten Sie aber, dass das Benachrichtigungsprotokoll sehr einfach und gemäß dem Schnittstellen-Portabilitäts- und -Stabilitätsversprechen[4] garantiert stabil ist, so dass es durch Dienste ohne externe Abhängigkeiten reimplementiert werden kann. Für ein in sich geschlossenes Beispiel siehe sd_notify(3).
SIEHE AUCH¶
systemd(1), systemctl(1), systemd-system.conf(5), systemd.unit(5), systemd.exec(5), systemd.resource-control(5), systemd.kill(5), systemd.directives(7), systemd-run(1)
ANMERKUNGEN¶
- 1.
- Dateideskriptorspeicher
- 2.
- USB FunctionFS
- 3.
- Control-Gruppe v2
- 4.
- Schnittstellenportabilitäts- und -stabilitätszusage
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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