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sysctl(2) | System Calls Manual | sysctl(2) |
BEZEICHNUNG¶
sysctl - Systemparameter lesen/schreiben
ÜBERSICHT¶
#include <unistd.h> #include <linux/sysctl.h>
[[veraltet]] int _sysctl(struct __sysctl_args *args);
BESCHREIBUNG¶
Dieser Systemaufruf existiert auf aktuellen Kerneln nicht mehr! Siehe ANMERKUNGEN.
Der Aufruf _sysctl() liest und/oder schreibt Kernel-Parameter, zum Beispiel den Rechnernamen oder die maximale Anzahl geöffneter Dateien. Das Argument hat die Form
struct __sysctl_args {
int *name; /* Variable beschreibender Vektor aus Ganzzahlen */
int nlen; /* Länge dieses Vektors */
void *oldval; /* 0 oder Adresse, an der der alte Wert gespeichert
werden soll */
size_t *oldlenp; /* verfügbarer Platz für den alten Wert, überschrieben
durch die tatsächliche Größe des alten Wertes */
void *newval; /* 0 oder Adresse des neuen Wertes */
size_t newlen; /* Größe des neuen Wertes */ };
Dieser Aufruf sucht in einer Baumstruktur, die möglicherweise einer Verzeichnisstruktur unter /proc/sys ähnelt, und ruft, wenn das gewünschte Element gefunden wird, eine entsprechende Routine auf, um den Wert zu lesen oder zu verändern.
RÜCKGABEWERT¶
Bei erfolgreichem Abschluss gibt _sysctl() 0 zurück. Andernfalls wird ein Wert von -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.
FEHLER¶
- EACCES
- EPERM
- keine Suchrechte für eines der vorgefundenen »Verzeichnisse«, keine Leserechte, wenn oldval nicht null war oder keine Schreibrechte, wenn newval nicht null war.
- EFAULT
- Der Aufruf fragte nach dem vorherigen Wert durch Setzen von oldval auf einen Wert ungleich NULL, stellte dafür aber keinen Platz in oldlenp zur Verfügung.
- ENOTDIR
- name wurde nicht gefunden.
STANDARDS¶
Linux.
GESCHICHTE¶
Linux 1.3.57. Wurde in Linux 5.5, Glibc 2.32 entfernt.
Dieser Aufruf entstammt BSD-4.4. Ausschließlich Linux hat das Abbild /proc/sys und die Schemata der Objektbenennung unterscheiden sich in Linux und 4.4BSD, aber die Deklaration der Funktion sysctl() ist in beiden gleich.
ANMERKUNGEN¶
Die Verwendung dieses Systemaufrufs war seit langem missbilligt: seit Linux 2.6.24 führte die Verwendung dieses Systemaufrufs zu Warnungen im Kernelprotokoll und in Linux 5.5 wurde der Systemaufruf schließlich entfernt. Verwenden Sie stattdessen die Schnittstelle /proc/sys.
Beachten Sie, dass auf älteren Kerneln, auf denen dieser Systemaufruf noch existiert, er nur verfügbar ist, wenn der Kernel mit der Option CONFIG_SYSCTL_SYSCALL konfiguriert wurde. Desweiteren stellt Glibc keinen Wrapper-Aufruf für diesen Systemaufruf bereit, daher muss syscall(2) verwandt werden.
FEHLER¶
Die Objektnamen verändern sich zwischen Kernel-Versionen, was diesen Systemaufruf für Anwendungen wertlos macht.
Nicht alle verfügbaren Objekte sind richtig dokumentiert.
Es ist noch nicht möglich, das Betriebssystem durch Schreiben nach /proc/sys/kernel/ostype zu ändern.
BEISPIELE¶
#define _GNU_SOURCE #include <stdio.h> #include <stdlib.h> #include <string.h> #include <sys/syscall.h> #include <unistd.h> #include <linux/sysctl.h> #define ARRAY_SIZE(arr) (sizeof(arr) / sizeof((arr)[0])) int _sysctl(struct __sysctl_args *args); #define OSNAMESZ 100 int main(void) {
int name[] = { CTL_KERN, KERN_OSTYPE };
char osname[OSNAMESZ];
size_t osnamelth;
struct __sysctl_args args;
memset(&args, 0, sizeof(args));
args.name = name;
args.nlen = ARRAY_SIZE(name);
args.oldval = osname;
args.oldlenp = &osnamelth;
osnamelth = sizeof(osname);
if (syscall(SYS__sysctl, &args) == -1) {
perror("_sysctl");
exit(EXIT_FAILURE);
}
printf("This machine is running %*s\n", (int) osnamelth, osname);
exit(EXIT_SUCCESS); }
SIEHE AUCH¶
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Chris Leick <c.leick@vollbio.de>, Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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