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proc_timer_stats(5) File Formats Manual proc_timer_stats(5)

BEZEICHNUNG

/proc/timer_stats - Timer-Statistiken

BESCHREIBUNG

/proc/timer_stats (von Linux 2.6.21 bis Linux 4.10)
Dies ist eine Fehlersucheinrichtung, um Timer-(Miss)brauch in einem Linux-System für Kernel- und Anwendungsentwickler sichtbar zu machen. Sie kann von Kernel- und Anwendungsentwicklern verwandt werden, um zu überprüfen, dass ihr Code keinen ungebührlichen Gebrauch von Timern macht. Das Ziel besteht darin, unnötige Aufwachaktionen zu vermeiden und damit die Leistungsaufnahme zu optimieren.
Falls im Kernel (CONFIG_TIMER_STATS) aktiviert aber nicht verwandt, hat es fast keinen Laufzeit-Zusatzaufwand und einen relativ kleinen Datenstruktur-Zusatzaufwand. Selbst falls die Datensammlung zur Laufzeit aktiviert wird, ist der Zusatzaufwand klein: Alle Sperren erfolgen pro CPU und das Nachschlagen erfolgt über einen Hash.
Die Datei /proc/timer_stats wird zum Steuern der Abtast-Einrichtung und zum Auslesen der abgetasteten Informationen verwandt.
Die Funktionalität rtimer_stats ist beim Systemstart inaktiv. Eine Abtastperiode kann mittels des folgenden Befehls gestartet werden:

# echo 1 > /proc/timer_stats
    

Der folgende Befehl beendet eine Abtastperiode:

# echo 0 > /proc/timer_stats
    

Die Statistiken können wie folgt ermittelt werden:

$ cat /proc/timer_stats
    

Während das Abtasten aktiviert ist, wird bei jedem Lesen aus /proc/timer_stats eine neu aktualisierte Statistik gesehen. Sobald das Abtasten deaktiviert ist, wird die abgetastete Information beibehalten, bis eine neue Abtastperiode begonnen wird. Dies erlaubt mehrfaches Auslesen.
Beispielausgabe aus /proc/timer_stats:

$ cat /proc/timer_stats
Timer Stats Version: v0.3
Sample period: 1.764 s
Collection: active

255, 0 swapper/3 hrtimer_start_range_ns (tick_sched_timer)
71, 0 swapper/1 hrtimer_start_range_ns (tick_sched_timer)
58, 0 swapper/0 hrtimer_start_range_ns (tick_sched_timer)
4, 1694 gnome-shell mod_delayed_work_on (delayed_work_timer_fn)
17, 7 rcu_sched rcu_gp_kthread (process_timeout) ...
1, 4911 kworker/u16:0 mod_delayed_work_on (delayed_work_timer_fn)
1D, 2522 kworker/0:0 queue_delayed_work_on (delayed_work_timer_fn) 1029 total events, 583.333 events/sec

Die Ausgabespalten sind wie folgt:
[1]
eine Anzahl der Ereignisse, optional (seit Linux 2.6.23) gefolgt von dem Buchstaben »D«, falls dies ein aufschiebbarer Timer ist;
[2]
die PID des Prozesses, die den Timer initialisierte,
[3]
der Namen des Prozesses, der den Timer initialisierte,
[4]
die Funktion, in der der Timer initialisiert wurde; und (in Klammern) die Callback-Funktion, die diesem Timer zugeordnet ist.
Während des Linux-4.11-Entwicklungszyklus wurde diese Datei aufgrund von Sicherheitsbedenken entfernt, da sie Informationen über Namensräume hinweg offenlegt. Desweiteren ist es möglich, die gleichen Informationen über kernelinterne Nachverfolgungseinrichtungen wie Ftrace zu ermitteln.

SIEHE AUCH

proc(5)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de>, Erik Pfannenstein <debianignatz@gmx.de> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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2. Mai 2024 Linux man-pages (unveröffentlicht)