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proc_pid_net(5) File Formats Manual proc_pid_net(5)

BEZEICHNUNG

/proc/pid/net/, /proc/net/ - Informationen über die Netzwerkschicht

BESCHREIBUNG

/proc/PID/net/ (seit Linux 2.6.25)
Siehe die Beschreibung von /proc/net.
/proc/net/
Dieses Verzeichnis enthält verschiedene Dateien und Unterverzeichnisse, die Informationen über die Netzwerkschicht enthalten. Diese Dateien enthalten ASCII-Strukturen und sind daher mit »cat« lesbar. Allerdings stellt der Standardbefehl netstat(8) einen sehr viel saubereren Zugang zu diesen Dateien dar.
Mit dem Aufkommen von Netznamensräumen sind verschiedene Informationen über den Netzwerkstapel virtualisiert (siehe network_namespaces(7)). Daher ist seit Linux 2.6.25 /proc/net ein symbolischer Link auf das Verzeichnis /proc/self/net, das die gleichen unten aufgeführten Dateien und Verzeichnisse enthält. Allerdings stellen diese Dateien und Verzeichnisse nun die Informationen für den Netznamensraum dar, bei dem der Prozess Mitglied ist.
/proc/net/arp
Enthält einen in ASCII lesbaren Abzug der ARP-Tabelle des Kernels, die zur Adressauflösung dient. Angezeigt werden sowohl dynamisch gelernte wie auch vorprogrammierte ARP-Einträge in folgendem Format:

IP address     HW type   Flags     HW address          Mask   Device
192.168.0.50   0x1       0x2       00:50:BF:25:68:F3   *      eth0
192.168.0.250  0x1       0xc       00:00:00:00:00:00   *      eth0
    

Dabei ist »IP address« die IPv4-Adresse der Maschine, »HW type« ist der Hardware-Typ gemäß RFC 826. Die Schalter sind die internen Schalter der ARP-Struktur (siehe /usr/include/linux/if_arp.h) und »HW address« ist die Zuordnung in der Daten-Link-Ebene für diese IP-Adresse, wenn bekannt.
/proc/net/dev
Die Pseudodatei dev enthält Statusinformationen über die Netzwerkkarte. Darin stehen die Anzahl der empfangenen und gesendeten Pakete, die Anzahl der Übertragungsfehler und Kollisionen und weitere grundlegende Statistik. Das Programm ifconfig(8) benutzt diese Werte für die Anzeige des Gerätestatus. Das Format ist:
Inter-|   Receive                                                |  Transmit

face |bytes packets errs drop fifo frame compressed multicast|bytes packets errs drop fifo colls carrier compressed
lo: 2776770 11307 0 0 0 0 0 0 2776770 11307 0 0 0 0 0 0
eth0: 1215645 2751 0 0 0 0 0 0 1782404 4324 0 0 0 427 0 0
ppp0: 1622270 5552 1 0 0 0 0 0 354130 5669 0 0 0 0 0 0
tap0: 7714 81 0 0 0 0 0 0 7714 81 0 0 0 0 0 0
/proc/net/dev_mcast
Definiert in /usr/src/linux/net/core/dev_mcast.c:

indx interface_name  dmi_u dmi_g dmi_address
2    eth0            1     0     01005e000001
3    eth1            1     0     01005e000001
4    eth2            1     0     01005e000001
    

/proc/net/igmp
Internet Group Management Protocol. Definiert in /usr/src/linux/net/core/igmp.c.
/proc/net/rarp
Diese Datei benutzt das gleiche Format wie die arp-Datei und enthält die aktuelle Datenbank für die »umgekehrte Adressauflösung« (reverse mapping), mit der rarp(8) arbeitet. Wenn RARP nicht in den Kernel hineinkonfiguriert ist, dann ist diese Datei nicht vorhanden.
/proc/net/raw
Enthält einen Abzug der RAW-Socket-Tabelle. Der Großteil der Informationen dient nur zur Fehlersuche. Der »sl«-Wert ist der »kernel hash slot« für diesen Socket, »local address« enthält das Wertepaar für lokale Adresse und Protokoll. "St" ist der interne Status des Sockets. »tx_queue« und »rx_queue« sind Warteschlangen für ausgehende bzw. eintreffende Daten, angegeben als Kernel-Speichernutzung, »tr«, »tm->when« und »rexmits« werden von RAW nicht benutzt. Das »uid«-Feld enthält die effektive UID des Socket-Erstellers.
/proc/net/snmp
Diese Datei enthält die ASCII-Daten, die für die Verwaltung von IP, ICMP, TCP und UDP durch einen SNMP-Agenten benötigt werden.
/proc/net/tcp
Enthält einen Abzug der TCP-Socket-Tabelle. Der Großteil der Informationen dient nur zur Fehlersuche. Der »sl«-Wert ist der »kernel hash slot« für diesen Socket, »local address« ist ein Wertepaar aus lokaler Adresse und Port. Die »remote address« ist (bei einer bestehenden Verbindung) ein Wertepaar aus Adresse der Gegenstation und deren Port. "St" ist der interne Status des Sockets. »tx_queue« und »rx_queue« sind aus- und eingehenden Datenwarteschlangen bezüglich der Kernelspeicherverwendung. Die Felder »tr«, »tm->when« und »rexmits« enthalten interne Kernel-Informationen zum Zustand des Sockets und nutzen nur zur Fehlersuche. Das »uid«-Feld enthält die effektive UID des Socket-Erstellers.
/proc/net/udp
Enthält einen Abzug der UDP-Socket-Tabelle. Der Großteil der Informationen dient nur zur Fehlersuche. Der »sl«-Wert ist der »kernel hash slot« für diesen Socket, »local address« ist ein Wertepaar aus lokaler Adresse und Port. Die »remote address« ist (bei einer bestehenden Verbindung) ein Wertepaar aus Adresse der Gegenstation und deren Port. "St" ist der interne Status des Sockets. »tx_queue« und »rx_queue« sind aus- und eingehenden Datenwarteschlangen bezüglich der Kernelspeicherverwendung. Die Felder »tr«, »tm->when« und »rexmits« werden von UDP nicht genutzt. Das »uid«-Feld enthält die effektive UID des Socket-Erstellers. Das Format ist:
sl  local_address rem_address   st tx_queue rx_queue tr rexmits  tm->when uid

1: 01642C89:0201 0C642C89:03FF 01 00000000:00000001 01:000071BA 00000000 0
1: 00000000:0801 00000000:0000 0A 00000000:00000000 00:00000000 6F000100 0
1: 00000000:0201 00000000:0000 0A 00000000:00000000 00:00000000 00000000 0
/proc/net/unix
Liste der UNIX Domain Sockets im System und ihr Status. Format:
Num RefCount Protocol Flags    Type St Inode Path

0: 00000002 00000000 00000000 0001 03 42
1: 00000001 00000000 00010000 0001 01 1948 /dev/printer
Die Bedeutung der Felder im Einzelnen:
die Kerneltabellenpositionsnummer.
Die Anzahl der Benutzer des Sockets.
Derzeit immer 0.
Die internen Kernel-Schalter, die den Status des Sockets halten.
Der Socket-Typ. Für SOCK_STREAM-Sockets ist dies 0001, für SOCK_DGRAM-Sockets ist dies 0002 und für SOCK_SEQPACKET-Sockets ist dies 0005.
Der interne Zustand des Sockets.
Die Inode-Nummer des Sockets.
Der gebundene Pfadname (falls vorhanden) des Sockets. Sockets in dem abstrakten Namensraum sind Teil der Liste und werden mit einem Path angezeigt, der mit dem Zeichen »@« beginnt.
/proc/net/netfilter/nfnetlink_queue
Diese Datei enthält Informationen über den Umgang mit der Netfilter-Anwendungsebene-Warteschlange, falls diese benutzt wird. Jede Zeile stellt eine Warteschlange dar. Warteschlangen, die von der Anwendungsebene aus nicht abonniert wurden, werden nicht angezeigt.


1 4207 0 2 65535 0 0 0 1
(1) (2) (3)(4) (5) (6) (7) (8)

Die Felder in jeder Zeile sind:
(1)
Die Kennung der Warteschlange. Dies passt auf die Angabe in --queue-num oder der Option --queue-balance im NFQUEUE-Ziel von iptables(8). Siehe iptables-extensions(8) für weitere Informationen.
(2)
Die Netlink-Port-Kennung, die von der Warteschlange abonniert wurde.
(3)
Die Anzahl der derzeit eingereihten und auf Verarbeitung durch die Anwendung wartenden Pakete.
(4)
Der Kopiermodus der Warteschlange. Er ist entweder 1 (nur Metadaten) oder 2 (auch Nutzdaten in die Anwendungsebene kopieren).
(5)
Kopierbereich. Dies gibt an, wie viele Bytes der Paketnutzdaten maximal in die Anwendungsebene kopiert werden sollen.
(6)
in Warteschlange weggelassen. Die Anzahl der Pakete, die vom Kernel weggelassen werden mussten, da bereits zu viele Pakete darauf warten, dass ein Anwendungsprogramm die verpflichtenden Akzeptier-/Verwerfentscheidungen zurückliefert.
(7)
in Warteschlange durch Benutzer weggelassen. Die Anzahl der Pakete, die innerhalb des Netlink-Untersystems weggelassen werden mussten. Diese entfallen normalerweise, wenn der entsprechende Socket-Puffer voll ist, d.h. Benutzeranwendungen nicht schnell genug sind, die Meldungen zu lesen.
(8)
Sequenznummer. Jedes Paket ist einer (32-bit), monoton-ansteigenden Sequenznummer zugeordnet. Dies zeigt die Kennung des neusten eingereihten Pakets.
Die letzte Zahl existiert nur aus Kompatibilitätsgründen und ist immer 1.

SIEHE AUCH

proc(5)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de>, Dr. Tobias Quathamer <toddy@debian.org>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de>, Erik Pfannenstein <debianignatz@gmx.de> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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2. Mai 2024 Linux man-pages (unveröffentlicht)